Thessaloniki

Gestern war nun Thessaloniki angesagt. Wir wollten mit dem Schiff von Katherini hinfahren, aber das ist außerhalb der Saison ist nicht mehr möglich und für die Fischerboote ist es zu weit. Also haben wir uns auf die Autobahn begeben, zwei Mal eine geringe Maut bezahlt und dann erst mal nach zwei Parkplätzen gesucht. Wir sind den ganzen Strand und unzähliche Nebenstraßen entlang gefahren und haben nichts gefunden. Ich habe dann einen gefunden, musste aber hinten aus dem Auto steigen, da der Platz extrem eng war. Frank stand eige Straßen weiter in einem Parkhaus.
Was für eine Stadt. Recht hohe Häuser, jeweils mit kleinem Balkon pro Wohnung, enge Gassen. Der Verkehr läuft ununterbrochen und man muss schon sehr aufpassen, dass man heil über die Straße kommt. Auf den breiteren Fußwegen fahren die Mopeds und Motorräder und auch die Polizei ist auf dem Fußweg mit dem Motorrad unterwegs. Alles lebt und pulsiert ohne Ruhe. Die Kirchen sind im Stadtbild kaum zusehen. Sie haben keine hohen Türme, sondern sind zwischen die Häuser gepresst. Viele gehen mal schnell hinein und (für uns wirklich ungewohnt) küssen der Reihe nach verschiedene Ikonen (besser gesagt die Scheiben, die darüber liegen) und zünden eine Kerze an.
Die Menschen sind aber extrem freundlich und wirken gar nicht gehetzt.
Alles ist voller kleiner Kneipen und Cafés. Und fast überall sitzen die Einheimischen drin oder draußen an der Straße. Vielleicht meint mancher Deutsche heutzutage, dass die Griechen da viel zu viel Geld ausgeben. Ich denke aber: Wie gut wäre es, wenn man bei uns das Bierchen nicht vor dem Fernseher trinken würde, sondern beim Gespräch mit dem Nachbarn. Das hat mich sehr beeindruckt.  
Trotzdem war die einhellige Meinung unserer Dörfler: „Hier könnte ich niemals leben. Das ist ja Wahnsinn.“
Man muss etwas Abstand haben. Und das hatten wir dann: Es gab zwei alte Segelschoffe die (mit Motorkraft) durch den Hafen fuhren und ein tolles Angebot hatten: Die Fahrt kostete nichts, man musste nur ein Getränk oder einen Cocktail  zu sich nehmen. Und das zu ganz moderaten Preisen.
Urlaubsfeeling pur.
Und schließlich haben wir uns wieder auf unser Camp am Meer zurückgezogen, wo nur ein einsames Heimchen hinter der Zimmerwand unsere Jungs leicht aus der Fassung brachte. Baden, chillen, den fast vollen Mond bewundern, und zwei Stunden lang Lieder singen (Noch nicht „griechischer Wein“, aber „Marmor, Stein und Eisen bricht“ bis zum Abendkanon…)
Nur Evelyn hatte beim Baden wahrscheinlich etwas Kontakt mit einer Qualle. Zum Glück sind die Rötungen schnell wieder zurückgegangen. Heute Abend passen wir besser auf.
Es gab die guten Reste von gestern zu essen, geröstetes Knoblauchbrot und Tsaziki. Was braucht man mehr zum Leben.
Deswegen bin ich vor dem Schreiben des Textes auch glattweg eingeschlafen…
Heute fahren wir nach dem Frühstück auf den Markt nach Katherini und sehen mal, was der Tag noch bringt.
Es geht allen gut.
Euer Dietmar