„…und sei ein großes Licht, und mach noch einen zweiten Plan, gehen tun sie beide nicht.“ Irendwie ging mir das heute durch den Kopf. Man muss halt variabel sein.
In der letzten Nacht war es draußen wieder laut, aber mit der nötigen Bettschwere übersteht man das auch. Man möchte den Schlaf unserer Kids haben, die es kaum mitbekommen haben, dass nebenan Mopedrallye gefahren wurde. Immerhin war die Polizei da und hat die Fahrer kontrolliert. Vielleicht kommen sie so heute nicht wieder. Die Polizei lässt nicht mit sich spaßen, wie auch wir erlebt haben. Aber der Reihe nach:
Nach dem Frühstück haben wir uns gemütlich auf die Reise zum Mittelmeer gemacht. Das war kein Problem, denn die Strecke ist uns mittlerweile mehr als geläufig. Vorbei an den Reisfeldern haben wir nach den Flamingos auf den Salzfeldern gesucht. Nur zwei haben wir in großer Entfernung sehen können. Das Meer war sehr angenehm und wir Autofahrer haben die Gunst der Stunde genutzt, um uns auch ein wenig auszuruhen.
Mit Frank bin ich dann in die Stadt gefahren, um nachzufragen, ob wir am Montag oder am Dienstag zum unblutigen Stierkampf gehen könnten. Unsere beiden jungen Leute und Anton haben die Stellung gehalten. Wir haben schon im Ort gemerkt, dass der Nationalfeiertag übermorgen ansteht und deswegen das normale Programm nicht stattfindet.
Heute um 17 Uhr konnten wir aber einem Stierkampf beiwohnen. Also haben wir die Leute von Strand geholt und sie zur Arena beordert.
Ich hatte den Mädchen erzählt, dass sie nun Jungs sehen werden, die diesen Namen verdienen und alles in den Schatten stellen, was sie bisher gesehen haben 😊. Natürlich würden unsere Jungs blass aussehen. Wie wir nun aber feststellen mussten, war es nicht (wie sonst) die junge Mannschaft, sondern es waren die „älteren Herren“ zwischen (25 und 30 Jahren). Prompt beklagte sich ein Mädchen, dass nur einer richtig toll ausgesehen hätte, alle anderen wären doch so wie unsere Fußballer zu Hause. Irgendwie hatte sie ja recht, auch wenn die Jungs die kühnsten Sprünge machten, um vor dem Stier zu fliehen. Von 6 Stieren haben sie aber nur 4 wirklich „besiegt“ -also die Bändel vom Kopf gezogen. Zwei Mal haben die Stiere gewonnen. Sie haben keinen an sich herangelassen. So ein gewisser Stolz und Beherrschung der Beiden haben alle Cleverness der 16 Torreros aufgewogen. Also habend die Züchter den Preis bekommen. Ich musste bei den Vorführungen an die Situation der Lehrer denken, die auch die Störversuche der Schüler parieren müssen. Einigen Stieren haben wir deswegen auch Namen von Lehrern gegeben… Ich werde mich aber hüten, sie hierher zu schreiben.😊
Nach diesem zweistündigen Spektakel wollten wir dann zur Käsesauce nach Hause aufbrechen. Clever wie wir nun mal sind, haben wir die Autos vom Parkplatz am Strand hergeholt und wollten an der Arena vorfahren. Gerade zu dieser Zeit wurde die Straße aber wegen eines Umzuges der weißen Pferde der Camargue gesperrt und wir kamen nicht in die Innenstadt. Frank hat sich freundlich an einen Polizisten gewandt, um ihm klarzumachen, dass wir unsere Kids abholen müssten. Der Versuch einer Frage wurde aber mit Klopfen auf den Kühler beantwortet und er zückte den Block… Da haben wir es lieber gelassen und einer ist durch die Stadt gelaufen und hat die Kids dorthin geholt. Zum Glück dauerte der Umzug gerade so lange, wie sie für den Weg brauchen. Dann wurden wir mit kräftigem Winken des Polizisten aufgefordert endlich weiterzufahren. Es sind eben Respektspersonen (s.o.). Aber das kann auch nicht alle Probleme lösen, wie man daraus ersieht.
Also die freundlichen und nicht so autoritätsbewussten KoBBs bei uns sind vielleicht auch gar nicht so schlecht.
Zum Glück hat Frank so variabel eingekauft, dass wir nur Würstchen warm machen mussten. Die französische Käsesauce kann warten, auch wenn mir das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn ich nur daran denke… -😊
Viele Grüße
Euer Dietmar