Mittwoch in der zweiten Woche

Es ist schon interessant, welche Rückmeldungen wir bekommen. Heute hörte ich eine kleine Beschwerde, dass so viele Bilder dabei sind, die mit dem Essen zu tun haben. Dazu muss ich sagen, dass wir in den vergangenen Jahren immer Eltern hatten, die Angst hatten, dass die Kinder unterwegs verhungern. Auch der Hinweis auf die Figur von Frank und mir, dass es wohl kein Problem mit dem Essen geben könnte, war nicht ganz überzeugend. Also habe ich immer Bilder vom Essen dabei, damit die Muttis und Omas ruhig schlafen können. Andererseits sind wir ja ganz bewusst auch Selbstversorger und gehört zum Konzept der Reise, dass unsere jungen Leute sich nicht nur als Konsumenten begreifen, die gut versorgt werden, sondern lernen sich zu beteiligen. Als Beweis dienen die heutigen Bilder. Es wird nicht nur gegessen, sondern auch gemeinsam gekocht und vor allem (man höre und staune!) abgewaschen und geputzt. Das können sie sehr gut, auch wenn das zu Hause selten zu merken ist.

Ansonsten hatten wir ja heute ein Geburtstagskind, dem wir gerne gratuliert haben.
Wir waren im Stadtbad mit einem großartigen Nebeneffekt: so langsam löst sich der Schmutz unter den Zehennägeln…
der größte Wunsch der Mädchen war, noch einmal in der schwedischen Mode-Metropole (Boras) zu shoppen. In Boras gab es früher viele große Textilfabriken. Die Schweden haben es geschafft, stattdessen viele Designer hierher zu holen, die an der Uni viele Studenten hierhergeholt haben. Übrigens merkt man, dass sich damit auch eine Kunstszene angesiedelt hat und so manches ältere Haus großartig gestaltet hat.
Wir haben übrigens gestern Abend in großer Runde darüber geredet, was unseren Jugendlichen hier in Schweden aufgefallen ist. Es war die Freundlichkeit der Leute, die wirklich auffällig ist, ob man im Geschäft ist oder ob man wie ich heute über den Gruppentarif im Schwimmbad verhandele.
Im Stadtbild sieht man viel mehr Familien mit zwei oder drei Kindern und viel mehr Kinderwagen als bei uns.
In der Stadt sind überall Fußgängerüberwege, bei denen man keine Angst zu haben braucht, umgefahren zu werden. Die Autofahrer scheinen mehr Zeit zu haben oder besser gesagt, sie müssen es haben. Wir haben uns auch langsam daran gewöhnt, den Fußgängern die „Vorfahrt“ zu lassen.
Übrigens ist hier die große Anzahl von Ausländern sehr augenscheinlich. Es sind wesentlich mehr als bei uns (gerechnet auf die Zahl der Bewohner). Im Alltag geht es dennoch sehr offen und locker zu. (Die Grenzkontrollen zeigen auch, dass es auch nicht einfach ist, sie zu integrieren.)

H&M müssen wir mal als Sponsor gewinnen, denn sie waren alle dort. Es ist zurzeit hier sehr preiswert. Ich habe natürlich längst nicht mitbekommen, was alles herabgesetzt war und deswegen kaum etwas gekauft. Als wir wieder zu Hause waren wurde ich aufgeklärt. Aber da merkt man schon, dass man dabei längst nicht so fit ist. Ist ja auch nicht so schlimm, meine ich.

 

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