letzter Abend in Taizé

Bevor wir abgefahren sind, haben wir noch an der „Lichterkirche“ teilgenommen.  Es war eine sehr entspannende und schöne Andacht, bei der nun zum Tragen kam, dass wir und die Anderen die Lieder kräftig und laut mitsingen konnten. Der Klang der ca. 3500 jungen Leute klingt einem sicher noch lange im Ohr. Kleine Kinder sitzen bei den Brüdern und geben das Licht weiter an die Besucher des Gottesdienstes. 

Danach um 21.45 Uhr sind wir gleich losgefahren.
Um Taizé hatten sich schon verschiedene Gewitter zusammengezogen. Ich war froh, dass wir nun nicht mehr in einem Zelt schlafen mussten. Mit dem Auto musste man zwar langsam fahren, aber ich vermute wir hätten Probleme gehabt, in unseren Zelten zu bleiben. Da wir schon Erfahrung haben mit Gewittern in dieser Gegend, die meist mehrfach kommen, ist uns bewusst, dieses Mal haben wir es diesbezüglich gut getroffen. 

Die Fahrt lief sehr gut und so sind wir um 8.30 Uhr – Gott sei Dank – wieder gut in Seligenthal gelandet. Ein Mädchen war zu einem Sprachkurs in Frankreich geblieben. Alle Anderen hatten wir dabei und wurden glücklicherweise von den Eltern wieder mit nach Hause genommen 🙂 .

Einen ganz ganz besonderen Dank auch noch einmal an unsere beiden großartigen Ehrenamtlichen Joni und Robin! 

vorletzter Tag in Taizé

Heute kann ich wirklich nicht so viel berichten: All waren in die verschiedensten Gruppen aufgeteilt und haben einen Bibeltext und verschiedene Themen besprochen. Max aus KSM hat sogar eine Gruppe älterer Jugendliche geleitet.

In der Kirche merkt man, dass es dem Wochenende zugeht, denn es wird viel kräftiger gesungen. Soweit ich sehe, gefällt die einfach Art der Andacht allen recht gut, es ist viel Musik und eben jeweils Stille. (Drei Mal am Tag eine knappe Stunde ohne Handy und sonstige Ablenkung. Das ist schon eine erstaunliche Leistung. Sonst können sie sich das kaum vorstellen. Es geht eben, weil sich alle daran halten. Zudem sind nur in der Kirche Steckdosen. Dort kann man die Zeit nutzen, dass sie dann wieder geladen sind.

Heute Abend hatte Karl seinen großen Auftritt. Die Spanier waren noch nicht da und so konnte er gut mit den Leuten singen. Also unsere Talente sind doch gar nicht so schlecht. Das Problem ist nur, dass man Lieder singen muss, die alle kennen. Heute gab es sogar Wunschkonzert für unsere Mädchen.

Morgen werden wir zu Mittag das hiesige Essen ausfallen lassen und Essen gehen. Leider hat die Gastwirtschaft in Cluny nicht genügend Platz für uns. So werden wir uns das Essen einpacken lassen und draußen essen.

Die Temperaturen sind schon extrem. Mittlerweile kühlt es abends nicht mehr richtig ab. So haben wir uns nun entschlossen schon morgen Abend loszufahren. In der Nacht dürfte es besser sein mit der Fahrt, als im Stau zu stehen.
Wenn alles gut geht sind wir dann am Vormittag in Seligenthal am Gemeindehaus. Die Zeit schreibe ich rechtzeitig hier in den Blog.
Es ist so, wie ich am Sonntag vor zwei Wochen gesagt habe. Es ist jetzt die Zeit, wo man sich wieder auf das eigene Bett freut, auch auf die Rouladen von der Oma oder die Schnitzel von der Mutter.
Wie ich sehe, möchten eigentlich alle wieder in die Familie aufgenommen werden und wir würden sie auch bei Euch abgeben. Auch wenn sie wirklich eine ganz tolle und nette Gruppe waren 🙂 . Morgen abend komme ich nicht zum Schreiben, denn da fahren wir ja schon los. Die Nachrichten, wo wir uns befinden sende ich dann vom Handy.

Bis demnächst
Euer Dietmar

Heute sind wir wirklich angekommen

Der Wechsel von unserer überschaubaren Gruppe, Essen, das man selbst gekocht hat, in ein Leben in einer riesigen Gemeinschaft war nicht einfach. Aber ich habe das Gefühl, heute sind wir alle auch emotional und vom Verstehen hier angekommen.
Ich habe zum Spaß einigen Jungen eine Becher Cidre versprochen, wenn sie sich getraut haben, ein Mädchen aus dem Ausland anzusprechen und von ihr einiges zu erfahren. Heute am Abend musste ich nun einige Becher spendieren, denn sie haben es geschafft 😊. Sie waren glücklich, ein alkoholisches Getränk zu bekommen (mit dem sagenhaften Alkoholgehalt von 0,5%).
Also bedeutet das, auch die letzten haben es geschafft, sich mit neuen Leuten anzufreunden.

Dazu trägt die Bibelbetrachtung nur wenig bei, denn die Meisten, die gestern angereist sind, sind Deutsche. Eine amerikanische Gruppe von Schülern ist mal schnell für vier Tage über den Teich hierher geflogen und sie reisen am Montag (!) schon wieder zurück. Leider wurden sie nicht unter die anderen gemischt, da sie in der eigenen Gruppe bleiben wollten.

Tim sagte mir, er hatte vorher noch nie darüber nachgedacht, wie viele Sprachen es gibt. Das war das Erlebnis des Gottesdienstes, in dem die Lesungen und Lieder in verschiedensten Sprachen (bis hin zu Chinesisch) zu hören sind. Mittlerweile kann man die ersten Lieder (die kurz sind und oft wiederholt werden) schon mitsingen. Bei dreitausend jungen Stimmen ist das schon ein ganz besonderes Erlebnis.

Die Bibelarbeit am Morgen war zunächst etwas trocken. In Kleingruppen, die auch wir geleitet haben, haben wir versucht, das Thema noch einmal aufzunehmen. In manchen Gruppen gab es auch entsprechende Spiele (von denen ich allerdings nicht der größte Fan bin).
Ich bin aber begeistert, wie großartig Jugendliche ihre Ideen und Empfindungen ausdrücken können und wie realistisch sie ihr Leben sehen. Da gibt es noch wenig Ideologie und das ermöglicht wirklich sehr offene Gespräche.

Am Abend waren wir alle im Zelt neben dem „Ojak“, wo man Eis, Pizza, Mr.Crock, Cola und eben auch Cidre extrem preiswert kaufen kann. Im Zelt haben sich die sangesfreudigen Leute getroffen. Hier habe ich einige Leute unserer Gruppe zum ersten Mal wiedergesehen. Aber das habe ich schon gelernt: Wenn sich niemand meldet, muss man sich keine Sorgen machen und sie sind gut beschäftigt. Es wurden Songs, Balladen, neuester Pop gesungen. Allerdings war heute ein extremer Wettbewerb. Die Spanier hatten ihre eigenen Lieder und wollten, dass alle anderen bei ihnen mitsangen. Also wurde gleichzeitig gesungen und getestet, wer die lauteren Stimmen hat. Die Spanier waren kaum zu toppen, trotzdem hatten sie keine Chance gegen die vielen anderen Stimmen. Auch wenn es etwas nervig war, so führte es dazu, dass jeder so kräftig mitsang, wie ich mir das bei anderen Gelegenheiten ansatzweise wünschte. Gestern hat übrigens auch unser Karl mit den Massen „Sweet home Alabama“ gesungen. Ich freue mich schon, wenn er morgen wieder seinen Auftritt hat, vielleicht mit noch ein oder zwei anderen Titeln. Er hat es so geplant.

Heute ist schon recht früh Ruhe eingekehrt, während ich diese paar Sätze schreibe. Ein voller Tag macht müde – Gott sei Dank. Alles O.K.

Bis morgen euer Dietmar  

P. S. Ich wollte nicht mit Blitz fotografieren. Deswegen sind einige Bilder bei sehr schlechtem Licht etwas verwaaschen. Die Stimmung zeigen sie aber ganz gut 

Taizé zum Kennenlernen…

Die Fahrt war problemlos. Allerdings ist es hier nicht viel kühler als in Avignon und die Sonne bretzelt auf uns herunter.  Zum ersten Mal sind wir nicht in Zelten untergebracht, sondern in Zimmern. Sie sind sehr schlicht, aber erstaunlich kühl. 

Einige unserer Leute sind gleich auf andere zugegangen und hatten gar keine Probleme, sich daran zu gewöhnen, dass wir auf einmal unter 3000 jungen Leute sind. In jeder Ecke wird eine andere Sprache gesprochen und beim Anstehen beim Essen wurde es schon eng. Einige mussten sich daran gewöhnen, dass dann auch noch laut gesungen wurde und der eine oder andere Spaß gemacht wurde.

Es ist schon gute Stimmung. Ich hatte einen traumhaften Platz in der Kirche auf einer Bank. Dummerweise wurde diese Bank dann nach hinten in eine Ecke gestellt, weil noch ein Raum geöffnet wurde. Deswegen habe ich kein Bild von der vollen Kirche.  Das kommt dann morgen. 

Nach der Abendandacht wurde noch sehr viel gesungen und alle neueren Hits, bei denen man über die erste Strophe kam, wurde mit lautem Klatschen begleitet. Das Temperament der Spanier und Italiener möchte man unseren Leuten mal wünschen. Da wird wirklich gesungen.

Da hier morgen der Tag schon um 7 Uhr beginnt, möchte ich jetzt erst einmal Schluss machen. Morgen habe ich etwas mehr Zeit zum Schreiben. 
Viele Grüße Euer Dietmar

auf den Spuren der Römer…

Heute hat uns der Mistral verschon und wir konnten noch eine letzte Tour unternehmen, bevor wir morgen nach Taizé fahren. 
Bei 34° war es das ideale Ziel, denn die historischen Bauten und das Baden ließen sich perfekt verbinden.

Der größte und höchste Aquädukt der Welt aus der Römerzeit ist noch beeindruckend erhalten. Ganz oben ist das Wasser aus dem Gebirge  geflossen. Es ist so perfekt, dass es heute noch funktionieren würde. Die nördlichen Barbaren haben dann später die Trinkwasserleitungen zerstört und erst viele Jahrhunderte später wiederentdeckt – bis hin zum WC. 
Frank berichtete davon, dass man auf dem WC real Geschäfte mit den anderen Leuten abschlosss, die neben einem saßen. Wir lernen daraus, warum man (s)ein Geschäft tätigt. Da der Marmor kalt war gab es leicht füllige Sklaven, die die Plätze vorwärmten…
Ich will Euch von weiteren Einzelheiten verschonen. Also es ist klar, dass unsere Reise unabdingbares geschichtliches Wissen vermittelt 🙂 .  … Wir haben aber noch einige andere Dinge erzählt. 

Am letzten Abend in Avignon gab es nun den unschlagbaren Klassiker: Nudeln und Tomatensauce. Sogar unsere Nachbarzeltler haben wir mitversorgt. (Damit haben sie keine Möglichkeit, sie über unsere Laustärke zu beklagen 🙂 ). 

Da wir morgen relativ früh die Zelte abbrechen müssen, soll unser Abend nicht all zu lang sein. Mal sehen, ob wir das hinbekommen. 

Morgen dann die nächsten Nachrichten aus Taizé. 
Viele Grüße 
Euer Dietmar 

Chillen und Chili

Heute gibt es nur einen kurzen Text und sehr wenige Bilder. Das hängt damit zusammen, dass wir wegen des starken Sturmes den Ruhetag eingeschoben haben. Morgen soll der Wind wieder nachlassen. Wir waren nach dem Frühstück einkaufen in einem riesigen Einkaufzentrum in der Nähe von Avignon. Die meisten haben dort etwas gegessen. Was eingekauft wurde entzieht sich unserer Kenntnis, denn wir behandeln natürlich alles mit höchster Diskretion. Danach wurde geruht, gebadet, geredet oder etwas gewaschen.  Das Highlight des Nachmittags war merkwürdigerweise, dass mein Stuhl, den ich als Urlaubschnäppchen gekauft hatte, krachend zusammenbrach. 

Am Abend gab es Chili con carne mit Couscous. Es kam extrem gut an, nachdem eine Busbesatzung Unmengen an Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten schnitten und verkocht hatte. 

Jetzt ist eine sehr ruhig und ich beende meinen kurzen Bericht, da auch ich mich auf das Bett freue. 
Bis morgen! Euer Dietmar Hauser 

Nationalfeiertag – der Abend

Es ist so, wie so oft. Die Alten machen sich Sorgen um die Kids, dass sie vielleicht enttäuscht sind. Währenddessen vergnügen sich die und es geht ihnen Bestens. Wie oft habe ich es bei Besuchen erlebt und nun bin ich der Alte gewesen, der sich unnötig Sorgen gemacht hat. 

Mit Joni und Anton sind sie im Dunkeln auf die Burg gestiegen. Zur guten Laune trug schon einmal bei, das ein Mädchen vor einen Mast gelaufen war. Oben auf der Burg hatte man einen sehr schönen Blick auf Avignon. Nur das Feuerwerk fehlte. Wie wir jetzt wissen, musste es wegen Trockenheit und starkem Wind abgesagt werden.

Von oben war nicht zu übersehen, dass im Ort unter der Burg (Villeneuf) eine Band spielte und kräftig getanzt wurde. Nachdem eine angeheiterte Frau dort alle einzeln begrüßt hatte mit „Isch liebe Disch“, ist das Eis schnell gebrochen. Die meisten von uns haben mitgetanzt. Die Titel waren zunächst französisch, dann gab es aber auch bekannte englische Rockmusik zu hören.
Übrigen feierte eine kräftige Mischung aus Leuten aus Frankreich,  aus Asien und nicht wenige dunkel pigmentierte Mitbewohner (ist das richtig geschrieben?) waren dabei.
Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, wurde auch unserem Geburtstagskind ordentlich gratuliert.
Jetzt bereue ich natürlich, dass ich hier geblieben bin. Aber so wisst wenigsten Ihr schnell Bescheid.

So, jetzt allen eine Gute Nacht. Bis morgen!
Euer Dietmar

Bergwelt und Lavendelduft

Unsere Jungs haben heute draußen geschlafen. Die Mädchen zum Teil auch. Wir haben uns an die französischen Gesetze gehalten. Das heißt die Mädchen haben hinter ihrem Zeot geschlafen und die Jungs bei uns. Ehrlich gesagt schlafen Frank und ich schon die ganzen Tage draußen. Wenn es nachts nicht abkühlt, möchte man nicht im Auto oder im Zelt schlafen. Zum Glück sind hier ständig Geräusche von Zügen, Autos und ein paar verrückten Autofahrern, die nebenan das „Driften“ üben, so dass die lauten Schnarcher gar nicht so auffallen. Die Zikaden könnten ja sonst noch in uns eine unliebsame Konkurrenz entdecken, die fast an die selbe Lautstärke wie sie kommt.
Spaß beiseite: Die sonne weckt dann recht schnell alle auf. Wenn sie erst den Schlafsack erwärmt, ist an Schlaf nicht mehr zu denken.

Nach dem Frühstück war unsere Bergtour dran. Zum Glück sind die Berge nicht weit entfernt und in einer Stunde gut erreichbar. Wir sind die Romantische Straße bis nach Sault gefahren. Nach der Straße nach Applecross in Schottland erscheint mir diese Straße die zweitschönste Tour in Europa zu sein. Die Bilder können es ganz gut ausdrücken. Zum Glück sind die Durchfahrten etwas größer aus unser großer Bus. Es waren doch recht viele Radfahrer unterwegs und man merkt, dass die Franzosen trotz Dopings ein großes Faible für das Radfahren haben. Übrigens wird die Tour de France auch dorthin kommen, wenn ich es richtig gelesen habe.

Lavendel macht aus unseren Mädchen offensichtlich Mannequins. Ich weiß nicht, wie viele Bilder mit dem violetten Hintergrund gemacht wurden. Der Geruch war schon draußen sehr stark, ganz zu schweigen von den Läden in und um Sault, in denen Lavendelhonig, -seife, -Eis, Tinkturen, -Kissen und wer weiß was noch angeboten wird. Mich erinnert der Geruch immer an meine Großtante in Frankfurt am Main, die ich bei meiner ersten Westreise besuchen konnte. Diesem Geruch der Seife konnte man nicht entrinnen 😊): Aber der Geruch soll ja den Blutdruck senken und das ist schon mal sehr gut.

Der Berg war dann mit seinen fast 2000m schnell erklommen, zumal es fast windstill war. Bei 19 Grad konnte man es gut aushalten. Ein paar Tornados haben uns begrüßt, als sie knapp am Berg vorbeigedüst sind. Vielleicht kamen sie gerade aus Paris von der Militärparade mit Macron und Merkel und haben noch mal nach uns geschaut.
Das Problem ist für unsere Autos weniger die Fahrt nach oben als vielmehr die Abfahrt. Da die Autos beladen waren, sind wir langsam gefahren und haben den Motor bremsen lassen, um die Bremsen zu schonen. Die Franzosen haben hinter uns Lichtzeichen gegeben und wollten vorbei. (Sie waren selten voll besetzt.) Wir haben sie genervt und das am Nationalfeiertag… Sie werden es überleben.

Am Abend gab es dann unsere französische Käsesauce auf Nudeln. Dass wir die Sauße aus wunderbarem Briekäse gemacht hatten, verwunderte einige, aber sie ist kräftig gegessen worden. Freilich Sättigt sie schon extrem, auch wenn der krasse Geschmack von Roquefort gar nicht drin war.

Im Moment sind alle mit Joni und Anton auf den Berg gestiegen um das Feuerwerk in Avignon zu sehen. Ich vermute, dass es nicht stattgefunden hat, weil es zu trocken ist. Jedenfalls habe ich hier auf dem Zeltplatz noch nichts gehört und gesehen, was auf ein gewaltiges Feuerwerk schließen ließe. Nur auf dem Fernseher im Kiosk wurde die Marseillaise lautstark gesungen. Ich glaube, ich muss mir dann jetzt einiges anhören, wenn sie wiederkommen. Ich hatte sie ja dazu motiviert loszugehen… Vor zwei Jahren war es großartig 😊.

Mutproben

Heute hatten wir das Thema „Mut“. Wir waren in Les Baux, wo Hugenotten eine Burg und ein Dorf erbaut haben, um Schutz zu finden vor den königlichen Truppen und um ihre Überzeugung zu leben. Wieviel wir immer wieder solchen Menschen zu verdanken haben, die nicht kleinbeigegeben haben, sondern zu ihrer Überzeugung standen, erleben wir ja täglich, wenn wir hier in Frankreich leben, als wären wir zu Hause. Wahrscheinlich gäbe es ohne diese Leute heute die Mauer immer noch.
Die Burg bietet einen wunderbaren Blick bis zum Mittelmeer. Sie ist umgeben von unzähligen Olivenhainen und Weinstöcken.

Ich hatte mich besonders auf die Videoinstallation über van Gogh im alten Bergwerk gefreut: Es war aber nicht möglich hineinzukommen. Wir hätten ewig angestanden, da wir als Gruppe nicht angemeldet waren. Das hatten wir vorher auf der Webseite übersehen. Schade.

Der Abend war auch mit zwei (kleinen) Mutproben verbunden. Es gab erst einmal sehr gute  große Muscheln zu Essen. Auch wenn sich nicht alle gleich herangetraut haben, waren die Muscheln (im Wein, Knoblauch/Zwiebelsud) letztlich ein Hit. Ich habe selten so geschwitzt beim Kochen und bei der Frage, ob sie es wirklich essen. Denn 20kg wollen gewaschen und gekocht sein. Es ist mit einiger Zeit verbunden, bis der Topf wieder auf Temperatur kommt, wenn die kalten Muscheln in den Sud kommen. Erstaunlicher Weise haben viele ihre anfängliche Abneigung überwunden und gemerkt, wie gut es schmeckt, wenn man sich auf Neues einlässt. Nicht eine Muschel ist übriggeblieben. Es harmonierte auch gut mit den Serviettenknödeln, die Frank mit einigen Leuten aus den Resten der letzten Tage noch in Butter gebraten hat. Dass alles gegessen wurde freut natürlich die Köche insgemein.
Am Abend haben wir es dann noch mit Austern probiert. Durch die doch sehr ungewöhnliche Konsistenz war für alle eine wirkliche Überwindung nötig. Einige haben die Austern probiert und auch alle aufgegessen. Sie schmecken gut, weil sie extrem frisch sind (anders als bei uns!).
Ich denke, nach dem heutigen Tag dürfen wir noch einige Tage in Frankreich bleiben. Der Eignungstest ist bestanden.

Viele Grüße bis morgen. Hoffentlich geht der Wind nicht so stark wie heute. Auf dem „Windberg“ (Mont Ventoux) könnte es sonst mindestens für unseren großen Bus kritisch werden.
Dann bis Morgen!

Euer Dietmar